EU-Parlamentspräsidentin fordert deutsche Führungsstärke

16.09.2022 04:00

Berlin (dpa) - EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hat die
Bundesregierung ermuntert, Führungsstärke bei der Unterstützung der
Ukraine zu zeigen. «Ich fordere von Deutschland, Führungsstärke zu
zeigen», sagte Metsola der «Augsburger Allgemeinen» (Freitag). Die
Ukraine brauche noch mehr Solidarität. Das sei schwierig und jedes
Land habe seine eigenen Realitäten, räumte Metsola ein. Trotzdem
fordere sie «Führungsstärke in Europa und Politiker, die die
Führungsrolle ausfüllen». Dies geschehe seit dem russischen Angriff
auf die Ukraine vor allem im Osten der EU.

«Die Staaten müssen gemeinsam handeln. Aber ich erlebe, dass die
Staats- und Regierungschefs da pragmatisch sind», sagte Metsola. Sie
wolle, dass die Regierungschefs der europäischen Länder nicht nur
über Demokratie redeten, sondern sie auch zeigten, sagte die
maltesische Christdemokratin. «Dass sie nicht nur über Solidarität
sprechen, sondern sie auch demonstrieren.»

Am Donnerstag hatte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht
(SPD) angekündigt, die Bundesregierung wolle zwei weitere
Mehrfachraketenwerfer Mars und 200 Raketen sowie 50 gepanzerte
Fahrzeuge vom Typ Dingo liefern - allerdings nicht die von der
Ukraine gewünschten Kampfpanzer.