EU-Daten: Höhere Übersterblichkeit im Juli - wohl wegen der Hitze

16.09.2022 13:54

Luxemburg (dpa) - Vermutlich wegen der großen Hitze sind in der
Europäischen Union (EU) im Juli nach Angaben des EU-Statistikamts
Eurostat mehr Menschen als üblich gestorben. Im Vergleich zu den
entsprechenden Durchschnittszahlen zwischen 2016 und 2019, also vor
der Corona-Pandemie, starben im Juli dieses Jahres 15,8 Prozent mehr
Menschen, wie Eurostat am Freitag mitteilte.

Im Vorjahresmonat lag die Übersterblichkeit bei 5,6 Prozent, im
selben Zeitraum 2020 bei 2,8. In den Monaten Mai und Juni 2022 lag
die Übersterblichkeit bei 7,2 beziehungsweise 7,4 Prozent. Die Zahl
für Juli 2022 zeigt also einen deutlichen Anstieg.

Der EU-Klimawandeldienst Copernicus verzeichnete Rekordtemperaturen
für Juli 2022. Er war weltweit der drittwärmste Juli seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen, wie Copernicus im August mitgeteilt hatte. Die
Hitzewelle sei über Portugal und Spanien, Frankreich und den Rest
Mitteleuropas bis nach Skandinavien gezogen.

In vielen Ländern seien die 40-Grad-Celsius-Marke geknackt und
bisherige Rekordtemperaturen gebrochen worden. Die Übersterblichkeit
war der Eurostat-Statistik zufolge in Spanien (36,9 Prozent), Zypern
(32,9) und Portugal (28,8) am höchsten. Deutschland (15,2) entsprach
in etwa dem EU-Durchschnitt.