EuGH verhandelt über Bezahlung von Teilzeitpiloten der Lufthansa

21.09.2022 12:20

Luxemburg (dpa) - Vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) hat die
entscheidende Phase im Streit der Lufthansa um die Bezahlung ihrer
Teilzeitpiloten begonnen. Am Mittwoch begann die mündliche
Verhandlung in Luxemburg, wie ein Gerichtssprecher bestätigte.
(C-660/20)

Hintergrund ist die Klage eines Lufthansa-Piloten in Teilzeit. Nach
dem Tarifvertrag bekommen Pilotinnen und Piloten zusätzlich zum Lohn
Geld, wenn sie eine bestimmte Zahl von Stunden im Monat geflogen
sind. Die Grenze für diese sogenannte Mehrflugdienststundenvergütung
ist für Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte gleich. Dagegen wehrte
sich der Pilot vor dem Bundesarbeitsgericht. Seiner Meinung nach
müssten Piloten in Teilzeit schon bei weniger Stunden mehr Geld
bekommen, entsprechend ihrem Teilzeitanteil. Andernfalls würden
Teilzeitmitarbeiter gegenüber Vollzeitpiloten diskriminiert.

Die Lufthansa argumentiert, dass die Vergütung für die zusätzlichen
Stunden dazu diene, eine besondere Arbeitsbelastung auszugleichen,
die erst bei der geltenden Anzahl von Stunden auftrete. Das
Bundesarbeitsgericht hat dem EuGH die Sache zur Vorabentscheidung
vorlegt. Die Anhörung ist der erste Schritt, ein Urteil wird in
einigen Monaten erwartet.