Euro gibt zum US-Dollar merklich nach - Teilmobilmachung verunsichert

21.09.2022 16:59

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist am Mittwoch angesichts der
Verschärfung des russischen Vorgehens im Krieg gegen die Ukraine
unter Druck geraten. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete
zuletzt 0,9895 US-Dollar. Vor der Teilmobilmachung in Russland hatte
der Euro noch bei 0,9970 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank
setzte den Referenzkurs auf 0,9906 (Dienstag: 0,9986) Dollar fest.
Der Dollar kostete damit 1,0095 (1,0014) Euro.

Der Dollar als wichtigste Reservewährung legte zu, nachdem der
russische Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilmachung wegen des
Ukraine-Kriegs ausgerufen hatte. Zugleich kündigte Putin an,
«Referenden» in den besetzten Gebieten der Ukraine über einen
Beitritt zu Russland zu unterstützen. Die ohnehin schlechten
Beziehungen zwischen Russland und dem Westen dürften sich
infolgedessen weiter eintrüben.

Gespannt warten die Märkte auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank
Fed am Abend. Angesichts der hohen Inflation wird überwiegend mit
einer erneut kräftigen Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet.
Selbst ein noch größerer Schritt wird an den Märkten nicht ganz
ausgeschlossen. Die Marktreaktion hängt laut Dekabank auch von den
Kommentaren von Notbankchef Jerome Powell und von der Revision der
Konjunkturprognosen sowie den Projektionen für die Leitzinsen ab.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,87335 (0,87395) britische Pfund, 142,66 (143,34)
japanische Yen und 0,9549 (0,9644) Schweizer Franken fest. Eine
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1667 Dollar
gehandelt. Das waren rund zwei Dollar mehr als am Vortag.