Euro fällt auf 20-Jahrestief - Japanischer Yen schwach

22.09.2022 07:45

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro steht an den Finanzmärkten weiter
unter Druck. In der Nacht auf Donnerstag fiel die
Gemeinschaftswährung bis auf 0,9809 US-Dollar und damit auf den
tiefsten Stand seit etwa 20 Jahren. Die Europäische Zentralbank (EZB)
hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch etwas höher auf
0,9906 Dollar festgesetzt.

Belastet wird der Euro, wie auch viele andere Währungen, durch den
starken Dollar. Die US-Währung profitiert zum einen von der straffen
Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die ihren Leitzins am Mittwochabend
zum dritten Mal in Folge kräftig um 0,75 Prozentpunkte anhob.
Hintergrund ist die sehr hohe Inflation. Zum anderen ist der Dollar
wegen der zunehmend trüben geopolitischen Lage gefragt. Vor allem das
schlechte Verhältnis zwischen dem Westen und Russland treibt Anleger
in den sicheren Hafen US-Dollar.

Unter Druck stand am Morgen auch der japanische Yen. Die Notenbank
der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt hält an ihrer lockeren
Linie fest, wie die Bank of Japan mitteilte. Zwar liegt die Inflation
in Japan deutlich niedriger als in anderen Ländern. Sie steigt aber
und ist zumindest für japanische Verhältnisse relativ hoch. Die
Notenbank macht dennoch keine Anstalten, ihre extrem lockere
Geldpolitik etwas zu straffen, was den Yen seit Monaten stark
belastet.