Kritik an EU-Position und Blockierer-Staaten auf Weltklimakonferenz

18.11.2022 20:53

Scharm el Scheich (dpa) - Im zähen Ringen um eine Einigung auf die
Finanzierung der Beseitigung von Klimaschäden in ärmeren Ländern
haben Aktivisten der EU Egoismus vorgeworfen. Der Staatenbund will
grünes Licht für die Einrichtung eines solchen Geldtopfs geben -
allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. «Es wirkt sehr
egoistisch, wenn die EU in der Debatte um Schäden und Verluste die
Regeln neu schreiben will», sagte Eddy Perez vom kanadischen Ableger
des Climate Action Networks, das viele Klimaschutzorganisationen
unter sich vereint, am Freitagabend bei dem Treffen im ägyptischen
Scharm el Scheich.

Der EU ist zum einen wichtig, dass die Gelder nur den verletzlichsten
Staaten zugutekommt und zum anderen, dass die Ausgleichszahlungen mit
mehr Ehrgeiz bei der Eindämmung der Erderwärmung einhergehen. Perez
kritisierte, in geopolitischen Machtkämpfen drohten die
Entwicklungsländer unterzugehen.

Die Klimaschützerin Catherine Abreu von der Organisation Destination
Zero warf darüber hinaus Saudi-Arabien, Iran und Russland vor,
Fortschritte auf der Weltklimakonferenz zu blockieren. Sie würden
dagegen argumentieren, in der Abschlusserklärung den Ausstieg aus
allen fossilen Energieträgern zu erwähnen.