Agrar-Gelder: EU-Kommission genehmigt deutschen Milliarden-Plan

21.11.2022 16:37

Brüssel (dpa) - Mit mehr als 30 Milliarden Euro kann Deutschland bis

Ende 2027 seine Landwirtschaft mit EU-Geldern unterstützen. Die
EU-Kommission hat am Montag einen entsprechenden Plan der
Bundesregierung genehmigt, wie die Behörde am Montag mitteilte.
Allein Bio-Landwirtschaft solle insgesamt mit 2,4 Milliarden Euro
gefördert werden. «Wir stärken die ökologisch nachhaltige
Agrarwirtschaft, um auch in Zukunft unsere Ernährung zu sichern»,
sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne).

Die EU-Agrarpolitik soll die Nahrungssicherheit in der Union
sicherstellen und hat für die Jahre 2021 bis 2027 ein Volumen von
knapp 390 Milliarden Euro. Sie steht aber auch immer wieder in der
Kritik, dazu beizutragen, dass die Landwirtschaft zu sehr auf
umweltschädliche Methoden setzt. Vor knapp einem Jahr hatten sich die
EU-Staaten und das EU-Parlament deswegen auf die Reform der
Agrarpolitik geeinigt. Ziel ist es, dass Landwirtschaft in der EU
umweltverträglicher wird.

Nach Angaben des Agrarministeriums ist die Förderung in Deutschland
für rund 300 000 antragstellende Betriebe in der Landwirtschaft
relevant. Im Mai hatte die EU-Kommission einen ersten Entwurf des
deutschen Plans unter anderem wegen unzureichender Bemühungen
im Klima- und Umweltschutz abgelehnt.

Die Umsetzung und Weiterentwicklung des Strategieplans soll von
einem Ausschuss aus Wirtschaft-, Sozial- und Umweltpartnern begleitet
werden. Die Fördermittel sollten zielgenauer Leistungen belohnen.
Damit leiste man wichtige Vorarbeiten, um ab 2027 das System der
Direktzahlungen angemessen zu ersetzen und Klima- und Umweltmaßnahmen
stärker zu fördern. Bislang wird ein großer Teil der Gelder abhängi
g
von der Größe der Agrarfläche eines Landwirts ausgezahlt.

Unzufrieden zeigten sich sowohl Landwirte als auch Umweltschützer.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (Nabu) bemängelt, dass ein
Systemwechsel ausgeblieben sei und immer noch zu viel Geld pauschal
nach Fläche verteilt werde. Der Deutsche Bauernverband befürchtet
zunehmende Bürokratie. Zudem sei die Genehmigung zu spät gekommen.