Ungarns Außenminister Szijjarto besucht Atommesse in Russland

21.11.2022 15:12

Sotschi/Budapest (dpa) - Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto
ist am Montag zum zweiten Mal innerhalb von sechs Wochen nach
Russland gereist. Der Politiker nehme an der Nukleartechnologiemesse
Atomexpo in der Stadt Sotschi am Schwarzen Meer teil, teilte das
Außenministerium in Budapest mit. Szijjarto hatte erst im Oktober ein
energiepolitisches Forum in Moskau besucht. Ungarns Ministerpräsident
Viktor Orban pflegt auch seit Beginn des russischen Angriffskriegs
gegen die Ukraine im Februar ein gutes Verhältnis zu Moskau. Die
EU-Sanktionen gegen Russland trug Budapest mit, beim Embargo gegen
russische Ölimporte erreichte es allerdings eine Ausnahmeregelung.

Szijjarto hatte im September am Rande der UN-Generalversammlung als
einziger Außenminister eines EU-Landes auch den russischen Minister
Sergej Lawrow getroffen. Zur Atomausstellung nach Sotschi reiste
Szijjarto nun, weil das russische Unternehmen Rosatom in Ungarn zwei
neue Reaktorblöcke für das Atomkraftwerk Paks errichtet. «Ich hoffe
aufrichtig, dass kein einziges europäisches Land diese Investition
verhindern wird», sagte Szijjarto in Sotschi laut Außenministerium.
Die Sicherheit der Energieversorgung sei «heutzutage eine Frage der
nationalen Sicherheit, ja sogar der Souveränität». Das
Investitionsvorhaben Paks 2 hat ein Volumen von zwölf Milliarden
Euro. Die Reaktoren sollen bis 2030 fertiggestellt sein.