EU-Parlament will Resolution zur umstrittenen WM in Katar abstimmen

21.11.2022 18:28

Straßburg (dpa) - Am Donnerstag stimmt das Europaparlament über eine
gemeinsame Stellungnahme zur umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft
in Katar ab. Eine Mehrheit der Abgeordneten sprach sich nach einem
Vorschlag der Linken-Fraktion am Montagabend dafür aus, eine
entsprechende Resolution abzustimmen. Wie der Text konkret aussieht,
ist noch unklar. Für den Abend war zudem noch eine Debatte der
Politikerinnen und Politiker zur WM vorgesehen. 

Auf Twitter hatten mehrere Abgeordnete bereits vorher Kritik
geäußert. So schrieb die Linken-Abgeordnete Özlem Alev Demirel, die
WM sei purer Wahnsinn. Die Grünen-Politikerin Anna Cavazzini
kritisierte, dass viele im Zuge der WM Opfer systematischer
Zwangsarbeit geworden seien.

Katar steht seit Jahren wegen des schlechten Umgangs mit
Menschenrechten sowie den Lebensbedingungen für ausländische Arbeiter
in der Kritik, die auch von unabhängigen Organisationen wie Amnesty
International geäußert wurde. Die Regierung des Emirats weist das
zurück.

Auch an der Entscheidung, dass keine «One Love»-Kapitänsbinde als
Zeichen gegen Diskriminierung getragen wird, gab es Kritik von
deutschen Europapolitikern. Der CDU-Abgeordnete Dennis Radtke
bezeichnete dies als erbärmlich. «Die korrupte FIFA gibt den Ton vor
und alle anderen folgen brav», so Radkte auf Twitter. Die
Sozialdemokratin Delara Burkhardt schrieb: «Die WM-Vergabe nach Katar
ist und bleibt ein Fehler.»

Der AfD-Politiker Maximilian Krah nahm die FIFA hingegen in Schutz.
Die WM sei der Versuch, Fußball durch Expansion in die Zukunft zu
tragen. «Die FIFA handelt rational», schrieb er.