EU-Parlamentarier brechen Kontakt mit iranischen Stellen ab

21.11.2022 19:18

Straßburg (dpa) - Die Abgeordneten des Europaparlaments haben
den offiziellen Kontakt zu iranischen Stellen abgebrochen. Mitglieder
von Delegationen und Ausschüssen des Parlaments werden keinen
direkten Kontakt mehr mit ihren iranischen Kollegen haben, wie
Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Montagabend ankündigte. Auch
Einladungen von iranischen Stellen sollen abgelehnt werden. Mit
dem Schritt reagiert das Parlament auf Sanktionen, die
gegen Europaabgeordnete verhängt wurden. Mehrere Parlamentsmitglieder

dürfen beispielsweise derzeit nicht in den Iran reisen.

Seit Wochen dauern Demonstrationen im Iran an, deren Auslöser der Tod
von Mahsa Amini war. Die 22-Jährige war von der Sittenpolizei
festgenommen worden und starb am 16. September im Polizeigewahrsam.
Bei den landesweiten Protesten im Iran sind bislang nach Schätzungen
von Menschenrechtlern mindestens 360 Menschen getötet worden. Man
werde sich nicht von denen abwenden, die von den Straßen Irans nach
Europa schauten, sagte Metsola. «Wir sind bei Euch.»