EU-Frauenquote für Aufsichtsräte endgültig beschlossen

22.11.2022 14:19

Brüssel (dpa) - Ab 2026 gilt in der EU eine Quote für mehr Frauen an

der Spitze börsennotierter Unternehmen. Das EU-Parlament nahm am
Dienstag ein entsprechendes Gesetz an, wie die Institution mitteilte.
Da die EU-Staaten diesem ebenfalls schon zugestimmt haben, ist der
Weg nun endgültig frei. Die EU-Länder müssen die Bestimmungen
innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umsetzen, die Frist
beginnt, 20 Tage nachdem die Richtlinie im Amtsblatt der EU
veröffentlicht wurde.

Konkret sollen die Staaten zwischen zwei Modellen wählen
können. Entweder sollen bis dahin mindestens 40 Prozent der
Aufsichtsräte Frauen sein. Die zweite Möglichkeit ist, die neuen
Vorschriften sowohl auf geschäftsführende als auch auf nicht
geschäftsführende Direktoren anzuwenden, dann würde das Ziel 33
Prozent aller Direktorenpositionen bis 2026 betragen.

Das Vorhaben ist geschlechtsneutral. Säßen in einem entsprechenden
Gremium also deutlich mehr Frauen als Männer, profitierten auch
Männer von der Regelung. Wenn sich Unternehmen nicht an die Vorgaben
halten, sollen die EU-Staaten abschreckende und verhältnismäßige
Strafen wie Geldbußen verhängen. Unterhändler des Parlaments und de
r
EU-Länder hatten sich bereits im Juni auf die Richtlinie geeinigt.
Die nun erfolgte formelle Zustimmung der Institutionen galt als
sicher.