Moorschützer kritisieren Vergabe von EU-Agrarmitteln im Land

23.11.2022 17:25

Rostock/Greifswald/Schwerin (dpa/mv) - Moorschützer haben den Einsatz
von EU-Fördermitteln für die Subvention von bewirtschaftetem
Dauergrünland kritisiert. «Bei derart starken wirtschaftlichen
Fehlanreizen in Form von klimaschädlichen Subventionen können wir von
den Landwirten nicht erwarten, dass sie den mutigen und mit
wirtschaftlichen Risiken verbundenen Schritt hin zu einer moor- und
klimaschonenden, nassen Moorbewirtschaftung gehen», sagte Falk
Ortlieb vom Landesverband des Naturschutzbundes NABU am Mittwoch in
Rostock. Neben dem NABU haben sich auch die Universitäten in Rostock
und Greifswald sowie die Michael-Succow-Stiftung der Kritik
angeschlossen.

Die Klimaschützer argumentieren, dass in der vergangenen
EU-Förderperiode die Mittel der Gemeinsamen Agrarpolitik der Union
(GAP) speziell bei der kritisierten Bewirtschaftung entwässerter
Moore extra niedrig angesetzt worden sei. «Wir haben gehofft und im
Rahmen der Verbandsbeteiligung versucht, darauf hinzuwirken, dass
dieser Ausstiegsweg in der neuen Förderperiode fortgesetzt wird»,
heißt es in einem an Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD)
gerichteten offenen Brief.

Das Ministerium, das auch den Umweltschutz verantwortet, hatte am
Montag noch darauf hingewiesen, dass beim Einsatz der GAP-Mittel im
Nordosten auch auf moorschonende Anbaumethoden geachtet werde.