Litauens Präsident: EU muss Sanktionen gegen Russland anpassen

24.11.2022 18:46

Vilnius (dpa) - Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat die
EU-Kommission dazu aufgefordert, ihren Sanktionskurs anzupassen und
mehr Druck auf Russland auszuüben. Die Sanktionspolitik wirke sich
manchmal stärker auf die Volkswirtschaften der EU-Staaten aus,
während die Folgen für Russland ziemlich kontrovers seien, sagte er

nach einem Treffen mit seinem rumänischen Amtskollegen Klaus Iohannis
am Donnerstag in Vilnius.

Nauseda verwies als Beispiel auf die Finanzergebnisse von Gazprom,
die alles andere als schlecht seien. Der russische Energieriese habe
zwar viel weniger Gas verkauft, aber von dem starken Anstieg der
Gaspreise profitieren können, sagte der Staatschef des baltischen EU-
und Nato-Landes. Die EU-Kommission sollte daher die Auswirkungen
der Sanktionspolitik bewerten und ihren Kurs in die erforderliche
Richtung korrigieren.

Litauen habe seit jeher die am stärksten durchgreifenden Sanktionen
befürwortet, sagte Nauseda und forderte die EU dazu auf, so bald wi
e
möglich ein neuntes Sanktionspaket zu verabschieden. «Es sollte der
entscheidende Schritt nach vorne sein», betonte der litauische
Staatspräsident. Enthalten sollte es etwa weitere Beschränkungen fü
r
die Militärindustrie, russische Banken und die Atombehörde Rosato
m.