Woidke: Für Energieunabhängigkeit auf EU-Ebene enger zusammenarbeiten

28.11.2022 13:15

Spremberg (dpa/bb) - Deutschland muss nach Worten von Brandenburgs
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) mit Tschechien, Polen und den
anderen europäischen Partnern noch enger zusammenzuarbeiten, um die
europäische Energieversorgung unabhängiger von Importen zu machen.
Brandenburg zeige in Sachen Erneuerbare Energien da modellhaft, wohin
der Weg gehen könne, sagte der Regierungschef am Montag bei einem
Besuch des tschechischen Botschafters Tomá? Kafka im Industriepark
und Kraftwerk Schwarze Pumpe in Spremberg (Spree-Neiße). Kafka hatte
sich dort unter anderem über die Pläne der Leag zur Gigawatt-Factory
informiert, mit der das Energieunternehmen zu einem der größten
Investoren im Bereich der Erneuerbaren in Deutschland werden will.

Das Projekt Gigawatt-Factory soll bis 2030 sieben Gigawatt PV-und
Windanlagen haben. Mit dieser Leistung könnten nach Konzernangaben
künftig rechnerisch vier Millionen Haushalte sicher mit ökologischem
Strom versorgt werden. Realisiert werden sollen die Photovoltaik- und
Windanlagen auf den Bergbaufolgeflächen in der Region.

Auch wenn wegen der durch Russland ausgelösten Energiekrise jetzt
mehr Kohlestrom produziert werden müsse, habe Brandenburg einen
klaren Plan bei den Erneuerbaren Energien, betonte Woidke. Die
Gigawatt-Factory, die auf ehemaligen Tagebauflächen entsteht, werde
mehr als das doppelte an Strom erzeugen, der derzeit im Kraftwerk
Jänschwalde produziert werde. Das biete auf dem Weg zu mehr
Klimaneutralität eine Zukunft für die Region und Energiesicherheit
für Brandenburg und ganz Deutschland, zeigte er sich überzeugt.

«Wir sind heute übereingekommen, dass wir eigentlich zwei Gegner
bekämpfen müssen: sowohl Herrn Putin wie auch Karbon. Das ist sehr
wichtig, dass wir es mit Augenmaß nur hinkriegen können», betonte der

tschechische Botschafter. In der Lausitz seien Visionen und
Fachkompetenz vereint, deswegen sei er sehr zuversichtlich, dass das
gelingen kann. Er sehe, wie in der Lausitz die Zukunft der Region und
vielleicht auch die der EU entstehe. «Ich bin sehr zufrieden, dass
wir mitteleuropäisch gemeinsam denken», so der Botschafter.

Die Leag entstand im Jahr 2016 infolge des Verkaufs der deutschen
Braunkohlensparte des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall an das
tschechische Konsortium Energeticky? a Pru?myslovy? Holding (EPH) und
PPF Investments.