UN: Mehr Geflüchtete im östlichen Mittelmeer gestorben oder vermisst

18.01.2023 12:45

Athen (dpa) - Bei dem Versuch aus der Türkei und anderen Staaten des
östlichen Mittelmeeres nach Griechenland und damit in die EU
überzusetzen sind laut Vereinten Nationen im vergangenen Jahr 326
Menschen ertrunken oder werden vermisst. Damit hat sich die Zahl der
Opfer im Vergleich zu 2021 fast verdreifacht, wie aus einer vom
UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Mittwoch veröffentlichten
Statistik hervorgeht. 2021 waren demnach 115 Menschen ums Leben
gekommen oder vermisst worden.

Die Zahl der Menschen, die auf dem Land- oder Seeweg nach
Griechenland kamen, ist im Vorjahr der Statistik zufolge ebenso
deutlich gestiegen. 12 756 Personen setzten 2022 demnach aus der
Türkei auf die griechischen Inseln über. Gut 6000 überquerten aus der

Türkei kommend den Grenzfluss Evros nach Griechenland. 2021 waren auf
diesen beiden Routen rund 9200 Migranten in Griechenland angekommen.

Der griechische Grenzschutz hat im vergangenen Jahr entlang des
Grenzflusses Evros zur Türkei rund 1400 mutmaßliche Schleuser
festgenommen. Gleichzeitig wurden etwa 260 000 Migranten daran
gehindert, diesen Fluss zu überqueren und aus der Türkei nach
Griechenland und damit in die EU zu kommen, wie die griechische
Regierung Anfang Januar mitteilte. Zurückgewiesen werden auch
Migranten, die mit Booten versuchen aus der Türkei zu den
griechischen Inseln überzusetzen. Menschenrechtsorganisationen werfen
Athen vor, Menschen, die auf eine bessere Zukunft in Europa hoffen,
illegal zurück in die Türkei zu drängen (Pushbacks). Dies dulde auch

die EU, heißt es von ihnen.