Deutlich mehr Einkommensmillionäre in EU-Banken

19.01.2023 11:00

Paris/Frankfurt (dpa) - Die Zahl der Topverdiener in Europas Banken
ist im Jahr 2021 um mehr als 40 Prozent gestiegen. 1957
Einkommensmillionäre zählt die europäische Bankenaufsicht EBA in
ihrem jüngsten Bericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Dies
sei der höchste Wert für die 27 Staaten der Europäischen Union und
den Europäischen Wirtschaftsraum seit Beginn der Datenerhebung im
Jahr 2010, teilte die European Banking Authority (EBA) mit. Im Jahr
2020 erhielten demnach 1383 Mitarbeiter von Geldhäusern oder
Wertpapierfirmen in dem betrachteten Gebiet mehr als eine Million
Euro Vergütung.

Den Anstieg der Bezahlung erklärte die Aufsichtsbehörde «mit der
insgesamt guten Leistung der Institute, insbesondere in den Bereichen
Investmentbanking sowie Handel und Vertrieb». Boni sind in der Regel
an den Geschäftserfolg gekoppelt. Zudem zogen im Zuge des britischen
Austritts aus der EU («Brexit») teilweise hochbezahlte Mitarbeiter
aufs europäische Festland um.

Zu 70 Prozent stammt der signifikante Anstieg der Zahl der
Großverdiener in der Finanzbranche von Instituten in Italien,
Frankreich und Spanien. Die meisten hochbezahlten Banker in der
Europäischen Union gibt es der EBA-Statistik zufolge in Deutschland
mit 589. Es folgen Frankreich (371), Italien (351) und Spanien (221).

In den weitaus meisten Fällen (1516) lag die Vergütung in einer
Spanne zwischen einer Million Euro und zwei Millionen Euro. In sechs
Fällen summierte sich die Vergütung den EBA-Zahlen zufolge jedoch auf
einen zweistelligen Wert. In Deutschland kassierte demnach ein Banker
zwischen 13 Millionen Euro und 14 Millionen Euro, in Spanien waren es
wegen einer Abfindung in einem Fall sogar 14 Millionen Euro bis 15
Millionen Euro.