EZB-Präsidentin Lagarde: Inflation weiter «viel zu hoch»

19.01.2023 13:28

Davos (dpa) - Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB),
Christine Lagarde, hat die Inflation in der Eurozone trotz des
jüngsten Rückgangs und einer Reihe von Zinserhöhungen als nach wie
vor «viel zu hoch» bezeichnet. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos
machte Lagarde am Donnerstag deutlich, dass die Notenbank beim Kampf
gegen die Teuerung weiter «auf Kurs» bleiben müsse.

Zuletzt hatte sich die EZB-Präsidentin bei der Zinssitzung im
Dezember für weitere Zinserhöhungen um jeweils 0,50 Prozentpunkte
ausgesprochen, um die Inflation in den Griff zu bekommen und die
Teuerungsrate wieder an das EZB-Ziel von mittelfristig zwei Prozent
heranzuführen. Beim Treffen in Davos hatte der niederländische
Notenbankpräsident und EZB-Ratsmitglied Klaas Knot diese Einschätzung
bekräftigt.

Bereits am Vortag hatte sich das französische Ratsmitglied Francois
Villeroy de Galhau für weiter deutliche Zinserhöhungen ausgesprochen.
Zuvor hatten Spekulationen über eine mögliche Zinserhöhung um nur
noch 0,25 Punkte im März für Kursbewegung an den Märkten gesorgt. Die

Sitzung im März ist die übernächste Zinssitzung der EZB. Die nächst
e
Sitzung findet im Februar statt.

Die Inflation in der Eurozone hat sich zuletzt etwas abgeschwächt.
Die Teuerung liegt mit einer Jahresrate von 9,2 Prozent im Dezember
aber nur knapp unter dem Rekordhoch, das im Oktober bei über zehn
Prozent erreicht wurde.