Athen: Schleuser beförderten Migranten in falschem Feuerwehrwagen

20.01.2023 12:52

Athen (dpa) - Griechische Sicherheitskräfte haben eine Schleuserbande
zerschlagen, deren Mitglieder unter Verdacht stehen, seit August 2022
mehr als 150 Migranten von der griechisch-türkischen Grenze ins
griechische Landesinnere gebracht zu haben. Dabei haben sie auch
einen rot lackierten, als Feuerwehrwagen getarnten Lastwagen benutzt.
Dies teilte am Freitag die Polizeidirektion in Athen mit.

Bislang wurden demnach sieben mutmaßliche Mitglieder der Bande
festgenommen. Die Sicherheitsbehörde veröffentlichte neben Fotos von
Fahrzeugen der Bande auch ein Video vom umgebauten angeblichen
Feuerwehrwagen.

Die Schleuser hofften, dass der Feuerwehrwagen nicht von den
zahlreichen Polizei-Patrouillen auf der Ost-West-Autobahn
kontrolliert wird, die die türkische Grenze mit Westgriechenland
verbindet, sagte ein Sprecher der Polizei im Staatsrundfunk. Jeder
der Migranten musste bis zu 4000 Euro für die Fahrt in die
griechische Hafenstadt Thessaloniki bezahlen. Anschließend versuchten
diese Menschen auf verschiedenen Routen nach Westeuropa zu gelangen,
hieß es weiter.

Schleuserbanden bringen immer wieder Migranten über den
griechisch-türkischen Grenzfluss Evros. Gelingt ihnen das, werden die
Menschen von den griechischen Behörden nicht offiziell registriert,
so dass sie in einem anderen EU-Staat Asyl beantragen können, wenn
ihnen die Weiterreise gelingt.