Euro steigt zeitweise über 1,09 US-Dollar

23.01.2023 16:53

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist am Montag erstmals seit
vergangenem Frühjahr über 1,09 US-Dollar gestiegen. Am Morgen war der
Euro zeitweise bis auf 1,0927 Dollar geklettert. Dies war der höchste
Stand seit April 2022. Bis zum Nachmittag gab der Euro seine
Tagesgewinne aber weitgehend wieder ab und kostete zuletzt 1,0866
Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf
1,0871 (Freitag: 1,0826) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9199
(0,9237) Euro

Vor allem die Erwartung steigender Leitzinsen stützt den Euro an den
vergangenen Handelstagen. Die EZB sollte die Zinserhöhungen um einen
halben Prozentpunkt aus Sicht von EZB-Ratsmitglied Klaas Knot auf den
nächsten beiden Sitzungen fortsetzen. «Wir haben im Dezember einen
Schritt von 75 auf 50 Basispunkte gemacht. Das wird das Tempo für
eine Vielzahl von Sitzungen sein», sagte der niederländische
Zentralbankchef der italienischen Zeitung «La Stampa» am Wochenende.
«Ich denke, dass wir bis zum Sommer im Straffungsmodus bleiben
werden», fügte er hinzu.

Der slowakische Notenbankchef Peter Kazimir sprach sich am Montag
ebenfalls für zwei weitere Zinserhöhungen um 0,50 Prozentpunkte aus.
Auch andere Vertreter wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatten
zuletzt weitere kräftige Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Lagarde
spricht am Montagabend beim Neujahrsempfang der Deutschen Börse.

Im Gegensatz dazu scheint sich in den USA eine weitere Verlangsamung
des Erhöhungstempos abzuzeichnen. Selbst der für eine straffe
geldpolitische Haltung bekannte Fed-Direktor Christopher Waller
äußerte sich unlängst in diese Richtung.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,87970 (0,87600) britische Pfund, 141,65 (140,86)
japanische Yen und 1,0013 (0,9962) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1915 Dollar
gehandelt. Das waren etwa 11 Dollar weniger als am Freitag.