Euro gibt zum US-Dollar etwas nach - Britisches Pfund unter Druck
24.01.2023 17:30
Frankfurt/Main (dpa) - Der Eurokurs hat am Dienstag etwas
nachgegeben. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung
1,0864 US-Dollar. Am Morgen hatte er noch knapp unter der Marke von
1,09 Dollar notiert. Der Euro hat so seinen jüngsten Aufwärtstrend
unterbrochen. Am Montag war er noch erstmals seit April 2022 über
1,09 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0858 (Montag: 1,0871) Dollar fest.
Der Dollar kostete damit 0,9210 (0,9199) Euro.
Konjunkturdaten fielen aus der Eurozone zwar besser aus als erwartet,
gaben dem Euro aber keinen Auftrieb. Der Einkaufsmanagerindex von S&P
Global stieg im Januar erstmals seit einem halben Jahr wieder in den
Wachstumsbereich. Die Aussichten für die Konjunktur haben sich also
aufgehellt. Einige Bankvolkswirte warnten allerdings, dass die Gefahr
einer Rezession noch nicht gebannt sei. Thomas Gitzel, Chefökonom der
VP Bank, nannte etwa die noch nicht voll wirksamen Zinsanhebungen der
Notenbanken als Belastungsfaktor.
Der entsprechende Indikator für die USA hellte sich auch etwas auf.
Er signalisiert im Januar aber weiter eine Schrumpfung der
Wirtschaft. Dieser Indikator wird jedoch weniger beachtet, als die
entsprechenden europäischen Daten. In den Vereinigten Staaten gilt
der ISM-Index als der entscheidende Frühindikator.
Unter Druck stand das britische Pfund. Die Währung wurde von
schwachen Wirtschaftszahlen belastet. Der Einkaufsmanagerindex von
S&P fiel im Januar auf ein Zweijahrestief und liegt mittlerweile seit
einem halben Jahr in dem Bereich, der auf wirtschaftliche Schrumpfung
schließen lässt. S&P-Ökonom Chris Williamson nannte kurzfristige
Belastungsfaktoren wie Streiks und die hohen Energiekosten. Zudem
verwies er auf strukturelle Probleme wie den Arbeitskräftemangel und
Handelsprobleme im Zusammenhang mit dem Brexit.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,88368 (0,87970) britische Pfund, 141,47 (141,65)
japanische Yen und 1,0053 (1,0013) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1934 Dollar
gehandelt. Das waren etwa vier Dollar mehr als am Vortag.