Fischer planen Protest gegen Verbot von Grundschleppnetzen

16.03.2023 06:30

Büsum (dpa) - Mit verschiedenen Aktionen wollen Fischer bei der
Agrarministerkonferenz kommende Woche (22. bis 24. März) in Büsum
ihren Unmut über das geplantes Verbot von Grundschleppnetzen in
Schutzgebieten äußern. Höhepunkt soll eine Kutterdemo am Donnerstag
(23. März) sein, sagte der 1. Vorsitzende der Sparte See und
Krabbenfischer im Landesfischereiverband Schleswig-Holstein, Jan
Möller, der Deutschen Presse-Agentur. Im Anschluss finde eine
Kundgebung statt.

Einem Aktionsplan der Kommission zufolge soll die Fischerei mit
Grundschleppnetzen - also Netzen, die den Meeresgrund berühren - in
Schutzgebieten bis spätestens 2030 unzulässig werden. Die Fischer
kritisieren das Verbot: «Aus meiner Sicht sollte Naturschutz mit den
Fischern und nicht gegen die Fischer erfolgen», sagte Möller. Der
Schutz des Meeres sei ihm ein großes Anliegen und der nachhaltige
Umgang mit der Natur sorge dafür, dass er seinen Beruf auch in
Zukunft nachgehen könne, sagte der 35-Jährige.

«Die Auswirkungen unserer Baumkurrenfischerei auf den Meeresboden
sind tatsächlich kaum messbar und verursachen keinen Schaden für das
Ökosystem.» Die Empfehlung der EU-Kommission verkenne die
wissenschaftliche Grundlagen für die Krabbenfischerei im Wattenmeer -
«weshalb ich das Vorhaben als grundlos ablehne», sagte Möller. Dürf
te
im Wattenmeer, dem Hauptfanggebiet der Krabbenfischer, nicht mehr
gefischt werden, würde das für einen Großteil der Betriebe das Aus
bedeuten.

Das geplante Verbot wird auch Thema auf der Agrarministerkonferenz
sein. Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wollen dazu
einen Antrag einbringen.