Ministerin trifft sich mit Fischern zu Verbot von Grundschleppnetzen
16.03.2023 10:56
Neuharlingersiel (dpa) - Unter dem Protest Dutzender Fischer hat sich
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte mit
Fischerei-Vertretern getroffen, um mit ihnen über das geplante Verbot
der Grundschleppnetzfischerei in Meeresschutzgebieten zu sprechen.
Die Grünen-Politikerin zeigte sich vor den Gesprächen in einem Hotel
am Hafen im ostfriesischen Neuharlingersiel am Donnerstagvormittag
solidarisch mit den Fischern. Sie wollte sich im Anschluss an das
nicht öffentliche Gespräch weiter äußern, sagte sie. Vor dem
Tagungsort hatten sich Dutzende Fischer mit schwarzen Holzkreuzen und
Protestbannern versammelt.
Fischer an der deutschen Nordseeküste sehen angesichts neuer Pläne
der EU-Kommission für eine nachhaltigere Fischerei ihre Existenz in
Gefahr. Einem Plan der Kommission zufolge soll die Fischerei mit
Grundschleppnetzen - also Netzen, die den Meeresgrund berühren - in
Schutzgebieten spätestens 2030 unzulässig werden. Wenn es so käme,
blieben aus Sicht der Fischer kaum noch Fanggebiete vor den Küsten,
in denen etwa die traditionelle Krabbenfischerei betrieben werden
könnte. Fischen mit Grundschleppnetzen steht in der Kritik, weil der
Meeresboden durch das Fanggerät erheblich beschädigt werden kann.