EZB erwartet geringere Inflation und stärkeres Wachstum

16.03.2023 14:37

Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) geht in
diesem Jahr von einer geringeren Inflation und einem stärkeren
Wirtschaftswachstum in der Eurozone aus als vor drei Monaten
erwartet. Die Notenbank wies am Donnerstag aber auch darauf hin, dass
die Vorhersage bereits Anfang März erstellt worden seien, bevor es zu
den jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten kam.

Die Notenbank rechnet in diesem Jahr im Schnitt mit einer
Inflationsrate von 5,3 Prozent. In ihrer Dezember-Prognose war die
EZB von 6,3 Prozent ausgegangen. Für 2024 sagt sie eine Teuerungsrate
von 2,9 Prozent (Dezember-Prognose 3,4 Prozent) voraus. Für 2025 wird
eine Rate von 2,1 Prozent (2,3 Prozent) erwartet.

Die Notenbank strebt für den Währungsraum mittelfristig ein stabiles
Preisniveau bei einer jährlichen Teuerungsrate von 2 Prozent an.
Getrieben wird die Inflation seit Monaten vor allem von Energie- und
Lebensmittelpreisen, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine
kräftig anzogen.

Die Wirtschaft im Euroraum wird nach der neuesten EZB-Vorhersage in
diesem Jahr um 1,0 Prozent wachsen und damit stärker als die im
Dezember noch vorhergesagten 0,5 Prozent. Im kommenden Jahr soll das
Bruttoinlandsprodukt um 1,6 Prozent (1,9) zulegen. Für 2025 wird
ebenfalls ein Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 1,6 Prozent (1,8)
erwartet. Der Anstieg fällt damit geringer aus als in den
Projektionen vom Dezember erwartet.