Euro-Inflation schwächt sich etwas ab - aber Kernrate auf Rekordhöhe
17.03.2023 11:13
Luxemburg (dpa) - Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im
Februar den vierten Monat in Folge abgeschwächt. Gegenüber dem
Vorjahresmonat nahmen die Verbraucherpreise um 8,5 Prozent zu, wie
das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer zweiten
Schätzung mitteilte. Im Januar hatte die Rate noch bei 8,6 Prozent
gelegen. Im direkten Monatsvergleich stiegen die Preise im Februar um
0,8 Prozent, auch hier bestätigte sich die erste Schätzung.
Die sogenannte Kernjahresinflationsrate, bei der schwankungsanfällige
Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, legte
jedoch auf 5,6 Prozent zu. Das ist ein Rekordniveau. Im Januar hatte
sie noch bei 5,3 Prozent gelegen. Getrieben wird die Gesamtinflation
vor allem durch gestiegene Preise für Lebens- und Genussmittel. Der
Anstieg der Energiepreise schwächte sich hingegen erneut ab.
Besonders hoch war die Teuerungsrate zuletzt in den baltischen
Ländern. Sie betrug beispielsweise in Lettland 20,1 Prozent. Die
niedrigste Rate wies Luxemburg mit 4,8 Prozent auf. In Deutschland
lag sie laut europäischer Rechnung bei 9,3 Prozent.
Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von
mittelfristig zwei Prozent wird weiterhin klar überschritten. Die
Notenbank hatte am Donnerstag den Leitzins erneut um 0,5 Punkte
angehoben, ihr weiteres Vorgehen allerdings offen gelassen. Die
jüngsten Finanzmarktturbulenzen hatten vor der Sitzung Zweifel an
weiteren Zinserhöhungen geschürt.