Internationale Gemeinschaft sammelt Spenden für Erdbebenopfer

20.03.2023 04:58

Mehr als 50 000 Menschen haben bei den verheerenden Erdbeben in der
Türkei und in Syrien ihr Leben verloren. Bei einer Geberkonferenz in
Brüssel sollen nun Hilfen für die Betroffenen zusammenkommen.

Brüssel (dpa) - Zur Unterstützung der Erdbebenopfer in der Türkei und

in Syrien richtet die EU am Montag eine internationale Geberkonferenz
aus. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der schwedische
Regierungschef Ulf Kristersson haben nach Brüssel eingeladen, um
Spenden für Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen nach der Katastrophe zu
sammeln. Schweden hat derzeit den Vorsitz der EU-Staaten inne.

Am 6. Februar hatten zwei Erdbeben der Stärke 7,7 und wenig später
der Stärke 7,6 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert.

Insgesamt kamen mehr als 50 000 Menschen ums Leben und Millionen
wurden obdachlos. Millionen Menschen leben in Notunterkünften.

Erwartet wird, dass auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan
per Video-Schalte an dem Treffen teilnimmt. Den Angaben der
Kommission zufolge soll die mit der Türkei abgestimmte Konferenz
offen sein für die EU-Staaten, Nachbarländer, Mitglieder der
Vereinten Nationen und internationale Finanzinstitute.

«Die Erdbeben in der Türkei und Syrien sind eine Katastrophe von
historischem Ausmaß», sagte Ministerpräsident Kristersson vor der
Konferenz. Schweden werde gemeinsam mit der EU und den
internationalen Partnern alles tun, um den Betroffenen beim
Wiederaufbau zu helfen. Von der Leyen betonte: «Unser Beistand wird
so stark bleiben wie in den ersten Stunden nach dem Erdbeben. Die
Menschen in der Türkei und Syrien sollten wissen, dass wir
langfristig an ihrer Seite stehen.»

Insgesamt sind nach Kommissionsangaben bislang fast 12 Millionen Euro
an humanitärer Hilfe der EU für die Türkei bereitgestellt worden.
Hinzu kämen rund 10 Millionen Euro an Soforthilfe für die
Erdbebenopfer in Syrien. Zudem beteiligten sich über das sogenannte
EU-Katastrophenschutzverfahren 16 EU-Länder an den Hilfen für Syrien.
Auch der Türkei würden von 20 EU-Staaten bereits Millionen von
Hilfsgütern zur Verfügung gestellt - darunter medizinische
Ausrüstung, Hygieneartikel, Lebensmittel und warme Kleidung.

«Es brauchte offenbar die Katastrophe in der Katastrophe, um wieder
Aufmerksamkeit auf die Not in Syrien zu richten», betonte der Leiter
der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, im Vorfeld. «Das Elend
von Millionen hat sich - besonders im Norden - weiter verschärft.»

In der Türkei sind elf Provinzen von dem Erdbeben betroffen, in
Syrien der Nordwesten. Aus dem Bürgerkriegsland gibt es nur spärliche
Informationen über die Lage. Angesichts jahrelanger Bombardements und
Kämpfe lebten viele Menschen dort schon vor den Beben unter prekären
Umständen. Die EU leistet sowohl Unterstützung in von der Regierung
kontrollierten als auch in nicht von ihr kontrollierten Gebieten.