EU registriert mehr als 340 000 neue Anträge auf Asyl

23.03.2023 11:55

Luxemburg (dpa) - Die Zahl der Asylanträge in der EU ist das zweite
Jahr in Folge deutlich gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden in den
27 Mitgliedstaaten 881 200 Erstanträge gestellt, wie die
EU-Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Im
Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 64 Prozent. Damals
waren es 537 400 Anträge. Die Behörde verwies jedoch auch darauf,
dass die Zahl während der großen Fluchtbewegung in den Jahren 2015
und 2016 jeweils bei mehr als einer Million lag.

Zusätzlich gewährten die EU-Staaten mehr als 4,3 Millionen Menschen
aus der Ukraine Schutz vor dem russischen Angriffskrieg. Diese müssen
keinen Asylantrag stellen. Der Krieg dauert bereits seit Februar
vergangenen Jahres. Wie in jedem Jahr seit 2013 kamen die meisten
Asylsuchenden in Europa aus dem Bürgerkriegsland Syrien, insgesamt
fast 132 000. Dies entsprach 15 Prozent aller Erstanträge. Es folgen
Afghanistan (13 Prozent) sowie Venezuela und die Türkei (jeweils fast
6 Prozent).

Mit 217 735 Anträgen (25 Prozent) wurden die meisten Anträge wie in
den vergangenen Jahren in Deutschland gestellt. Es folgen Frankreich
(16 Prozent), Spanien (13 Prozent), Österreich (12 Prozent) und
Italien (9 Prozent). Im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße wurden die

meisten Anträge dagegen in Zypern gestellt, gefolgt von Österreich
und Luxemburg. Hier liegt Deutschland nur auf dem zehnten Rang.