Litauens Grenze zu Belarus mit Überwachungssystemen ausgestattet

24.03.2023 15:48

Vilnius (dpa) - Litauen hat nun seine gesamte Grenze zum benachbarten

Belarus mit elektronischen Überwachungssystemen ausgestattet. Dies
teilte das Innenministerium des baltischen EU- und Nato-Landes am
Freitag in Vilnius mit. Im nächsten Schritt sollen nun ein
Patrouillenweg und ein Kontrollstreifen entlang der Grenze angelegt
werden. Dies soll es der Mitteilung nach dem litauischen Grenzschutz

ermöglichen, schneller auf Grenzverletzungen und Beschädigungen an
dem zuvor bereits errichteten Zaun zu reagieren.

Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus, di
e Teil
der EU-Außengrenze ist. Im Spätsommer und Herbst 2021 eskalierte die
Situation dort: Tausende Menschen versuchten, illegal in die EU zu
gelangen. Die Europäische Union beschuldigt den belarussischen
Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus
Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben. Zuletzt sind
die Zahlen aber stark zurückgegangen. 

«In den letzten eineinhalb Jahren waren wir ein Hauptziel von
Lukaschenkos hybridem Angriff», sagte Innenministerin Agne Bilotaite.

Die «instrumentalisierte Migration» sei als Phänomen noch nicht
verschwunden und werde es wahrscheinlich auch weiterhin geben. «Wir
müssen die Grenzschutzinfrastruktur weiter stärken», sagte sie. Dazu

habe sie die EU-Kommission um finanzielle Unterstützung gebeten.

Nach Angaben von Bilotaite helfen Investitionen in den Grenzschutz
nicht nur bei der Verhinderung illegaler Grenzübertritte, sondern
auch im Kampf gegen Schmuggel. Demnach haben litauische Grenzschützer
im vergangenen Jahr Schmuggel-Zigaretten im Gesamtwert von mehr als
16,1 Millionen Euro abgefangen - die größte Menge seit mehr als zwei
Jahrzehnten.