Euro gibt deutlich nach - Verunsicherung steigt wieder

24.03.2023 16:52

Frankfurt/Main (dpa) - Die wieder gestiegene Verunsicherung an den
Finanzmärkten hat den Euro am Freitag belastet. Am Nachmittag kostete
die Gemeinschaftswährung 1,0752 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro
noch über 1,08 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB)
setzte den Referenzkurs auf 1,0745 (Donnerstag: 1,0879) Dollar fest.
Der Dollar kostete damit 0,9306 (0,9192) Euro.

Die Unruhe an den Finanzmärkten ist vor dem Wochenende wieder
gestiegen. «Denn zum einen erschien bei den US-Regionalbanken das
Vertrauen noch nicht ausreichend wiederhergestellt», sagte Dekabank
Chefvolkswirt Ulrich Kater. «Zudem machten die Notenbanken deutlich,
dass die jüngsten Friktionen nicht zu einer Umkehrung des
geldpolitischen Straffungskurses führt.» Die Marktteilnehmer würden
weniger eine umfassende Bankenkrise als vielmehr Einschränkungen bei
der Kreditvergabe und den damit verbundenen Bremseffekten verbinden.

Die Unternehmensstimmung in der Eurozone ist unterdessen auf den
höchsten Stand seit zehn Monaten gestiegen. Die Erholung des
Einkaufsmanagerindex von S&P Global war aber nur durch den
Dienstleistungssektor getrieben, während sich der Wert in der
Industrie eintrübte. «Das Wachstum ist ziemlich ungleich verteilt, da
es fast ausschließlich von den Dienstleistern angekurbelt wurde»,
erklärte Chefvolkswirt Chris Williamson von S&P Global. Die Daten
bewegten den Markt im aktuellen Umfeld nicht.

Als sicher geltende Währungen waren gesucht. So legte neben dem
Dollar auch der japanische Yen zu. Unter Druck standen Währungen von
Rohstoffländern wie Australien und Norwegen. Rohstoffpreise sinken
derzeit wegen wachsender Konjunktursorgen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,87940 (0,88523) britische Pfund, 139,85 (142,87)
japanische Yen und 0,987 (0,9969) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 1991 Dollar
gehandelt. Das waren etwa zwei Dollar weniger als am Vortag.