Kann Kassel Airport Beihilfe-Leitlinien der EU erfüllen?
02.04.2023 03:45
Kassel/Berlin (dpa/lhe) - Die Luftfahrtexpertin Yvonne Ziegler
prognostiziert, dass der Kassel Airport langfristig in der
Verlustzone bleibt. Die Professorin für Betriebswirtschaft mit
besonderem Schwerpunkt Luftverkehrsmanagement an der Frankfurt
University of Applied Sciences erwartet, dass der Regionalflughafen
Schwierigkeiten haben wird, die Beihilfe-Leitlinien der Europäischen
Union zu erfüllen.
Die Luftverkehrsleitlinien sehen aktuell vor, dass Betriebsverluste
kleinerer Regionalflughäfen unter bestimmten Voraussetzungen noch bis
2024 mit öffentlichen Mitteln gedeckt werden dürfen. Derzeit steht
allerdings eine Verlängerung dieser Frist bis 2027 im Raum. Nach
Angaben eines Sprechers beabsichtigt die EU-Kommission, einen
entsprechenden Entwurf bis zum dritten Quartal 2023 anzunehmen.
«Eine solche Verlängerung des Übergangszeitraums sollte es
ermöglichen, dass strukturell rentable Flughäfen, die unter der
Coronavirus-Pandemie gelitten haben und infolgedessen nicht bis April
2024 rentabel wären, bis zum Ende des verlängerten Übergangszeitraums
rentabel werden», erklärte er. Nach dieser Frist soll die
Subventionierung des laufenden Betriebs laut der Leitlinie enden.
Dann müssen sich die Standorte demnach selber tragen - oder
geschlossen werden.