FDP-Geschäftsführer Vogel: Grüne Gentechnik als Chance nutzen

18.05.2023 04:45

Berlin (dpa) - Der Parlamentarische Geschäftsführer der
FDP-Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, spricht sich deutlich für die
Deregulierung grüner Gentechnik aus. «Wir Freien Demokraten
unterstützen die Kommission, wenn die politische Überregulierung für

Pflanzen, die mit neuen Züchtungsmethoden erzeugt wurden, abgebaut
werden soll», heißt es in einem Positionspapier des Politikers, das
der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Damit geht Vogel auf Distanz
zum grünen Koalitionspartner.

«Das Bestreben der EU-Kommission, die Risikoprüfung für Pflanzen, die

mit neuen genomischen Techniken hergestellt sind, abzuschwächen, geht
in die falsche Richtung», sagte ein Sprecher des von den Grünen
geführten Bundesumweltministeriums im März. Vogel betont hingegen:
«Wir müssen endlich aufhören, Grüne Gentechnik zu verteufeln und al
s
unnatürlich darzustellen. Wir müssen den Fortschritt begrüßen und i
hn
nutzen, um unsere Zukunft besser zu machen.» Er verweist auf mögliche
Vorteile der neuen Gentechnikmethoden, die zu weniger Pestizideinsatz
und widerstandsfähigeren Pflanzen führen könnten. Deutschland solle

in der Debatte Treiber statt Träger von Bedenken sein.

Die EU-Kommission könnte im Sommer vorschlagen, Regeln zur Zulassung
von gentechnisch veränderten Pflanzen zu lockern. Knackpunkt ist die
Frage, ob mit der sogenannten Genschere veränderte Organismen unter
die strengen Auflagen des europäischen Gentechnikrechts fallen
sollten oder nicht. Mit der Crispr/Cas9-Genschere ist es möglich,
dass der Eingriff nicht größer ist als bei
herkömmlichen Zuchtmethoden.