Frankreich will neue ukrainische Kampfpiloten ausbilden

20.05.2023 16:35

Hiroshima (dpa) - Frankreich will sich in der Kampfjet-Koalition für
die Ukraine vor allem in der Grundausbildung neuer Piloten
engagieren. Die Grundlagen der Ausbildung für Kampfpiloten seien
weltweit die gleichen, hieß es am Samstag im japanischen Hiroshima
aus Kreisen des französischen Präsidentenpalastes. Herausforderung
ist demnach allerdings, dass die französische Pilotenausbildung
französischsprachig ist und es deswegen Ukrainer braucht, die neben
Englisch auch noch Französisch sprechen. Man arbeite derzeit mit den
Ukrainern an dem Thema, hieß es. Die komplette Ausbildung eines
flugunerfahrenen Soldaten zum Kampfpiloten dauere mindestens vier
Jahre.

Eine andere Sache ist es den Angaben zufolge, einen auf
Sowjetmodellen ausgebildeten ukrainischen Kampfpiloten im Umgang mit
einem westlichen Flugzeugmodell zu schulen. Dies dauere vier bis neun
Monate - je nach dem Fertigkeitsniveau, das man erzielen wolle.
Betont wurde zudem, dass der Ukraine am Ende auch andere Kampfjets
als F-16 geliefert werden könnten. Die F-16 sei eher ein Symbol für
eine Waffengattung wie der Leopard-Panzer, hieß es.

Zudem wurde in Kreisen des Élyséepalastes betont, dass westliche
Kampfjets keine Garantie für einen Erfolg im Krieg seien. «Sie können

F-16 ohne Ende haben und den Krieg verlieren, wenn sie nicht die
anderen notwendigen Dinge haben», hieß es.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte bereits am vergangenen
Montag die Ausbildung ukrainischer Piloten für Kampfjets in Aussicht
gestellt. Danach kündigten in den vergangenen Tagen auch
Großbritannien, die Niederlande und die USA die Beteiligung an einer
Kampfjet-Koalition für die Ukraine an. Relevant war dabei vor allem
die entsprechende Ankündigung der Amerikaner, da ohne ihre Erlaubnis
keine F-16 des US-Herstellers Lockheed Martin an die Ukraine
geliefert werden können. Die F-16 ist das Kampfjet-Modell, das die
Ukrainer besonders gerne haben würden.