Kanzler zu Anklebe-Aktionen: «Finde das völlig bekloppt»

22.05.2023 16:09

Das Publikum in einer Schule in Brandenburg hat Fragen an den
Kanzler: Was er selber für den Klimaschutz tue und wie er
Klebe-Aktionen von Klimaschützern finde? Olaf Scholz beantwortet in
einer Schule zum EU-Projekttag viele Fragen.

Kleinmachnow (dpa/bb) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die
Anklebe-Aktionen von Klima-Demonstranten der Letzten Generation
kritisiert. Bei einem EU-Projekttag in einer Schule sagte er am
Montagnachmittag in Kleinmachnow östlich von Potsdam: «Ich finde das
völlig bekloppt, sich irgendwie an ein Bild festzukleben oder auf
der Straße.» Er habe den Eindruck, dass es auch nicht dazu beitrage,

dass irgendjemand seine Meinung ändere, sondern es ärgerten sich vor
allem alle. «Das ist eine Aktion, von der ich glaube, dass sie nicht
weiterhilft», sagte Scholz. Zum EU-Projekttag besuchte der Kanzler
die Eigenherd-Schule und stellte sich Fragen von Schülerinnen und
Schülern.

Angesprochen auf sein eigenes Engagement für den Klimaschutz sagte
Scholz: «Aber ich komme eben nicht mit dem Fahrrad nach Japan (...).»
Am Wochenende war Scholz beim G7-Gipfel im Japan und reiste danach
nach Südkorea weiter. Er selber habe, mit dem was er tue, eine ganz
negative CO2-Bilanz. Die Autos, mit denen er herumgefahren werde,
seien sehr schwer, weil sie gepanzert seien, sagte Scholz.

Zur Debatte ums Gendern sagte der Kanzler, er spreche schon lange von
Frauen und Männern. «Das mache ich sehr bewusst, damit man immer sich
vorstellen kann, dass die Welt gut zur Hälfte aus Frauen besteht.»
Andere sprächen jetzt mit Abkürzungen. «Auch das geht. Ich finde, das

muss jede und jeder für sich entscheiden.»

Zum Auftakt seines Schulbesuchs schüttelte der Bundeskanzler viele
Schüler-Hände. Schülerinnen und Schüler begrüßten ihn in
verschiedenen Sprachen - auch auf Ukrainisch. Bei der Vorstellung
eines Schüler-Austauschprojektes mit Tschechien verriet Scholz zu
seinen sportlichen Hobbys: «Ich rudere ja, aber Stand-up-Paddling
habe ich noch nicht gemacht.» Hinter verschlossenen Türen traf er
auch einige ukrainische Schülerinnen und Schüler.