EU-Länder: Sofortüberweisungen in Euro bald in der ganzen Union

22.05.2023 16:47

Brüssel (dpa) - Verbraucherinnen und Verbraucher sollen nach Willen
der EU-Länder künftig unionsweit binnen Sekunden Geld in Euro
überweisen können - ohne Mehrkosten. Den von ihnen angestrebten
Regeln zufolge müssen etwa Banken, die Standardüberweisungen in Euro
anbieten, auch Sofortüberweisungen in Euro anbieten, wie die Länder
am Montag mitteilten. Sollten dafür Gebühren fällig werden, dürften

sie nicht höher sein als die Gebühren, die für Standardüberweisunge
n
erhoben werden.

Sofortüberweisungen ermöglichten es den Menschen, innerhalb von zehn
Sekunden Geld zu überweisen - «auch außerhalb der Geschäftszeiten,

und zwar nicht nur innerhalb des gleichen Landes, sondern auch in
einen anderen EU-Mitgliedstaat», hieß es in der Mitteilung. Darüber
hinaus verbesserten die neuen Regeln die strategische Autonomie des
europäischen Wirtschafts- und Finanzsektors. Sie trügen dazu bei,
eine übermäßige Abhängigkeit von Finanzinstituten und
-infrastrukturen aus Drittländern zu verringern.

Die neuen Regeln sollen für die 27 EU-Staaten sowie für Norwegen,
Island und Liechtenstein gelten. Dabei würden die neuen Regeln in den
Ländern, die den Euro verwenden, schneller umgesetzt. Für Banken oder
andere Zahlungsdienstleister außerhalb des Euroraums werde es demnach
eine gestaffelte Umsetzungszeit geben. Bevor die neuen Vorschriften
in Kraft treten können, müssen die EU-Staaten noch einen Kompromiss
mit dem Europaparlament verhandeln.