EU-Kommission legt Kleinanlegerstrategie vor

23.05.2023 17:30

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission möchte Kleinanleger besser
schützen. Etwa um den Zugang zu wichtigen und leicht verständlichen
Informationen für Verbraucher bei Geldanlage-Produkten zu verbessern,
legt die Brüsseler Behörde an diesem Mittwoch ihre
Kleinanlegerstrategie vor. Die neuen Regeln müssen dann von den
EU-Ländern und dem Europäischen Parlament verhandelt werden.

Kritisch sieht die Behörde etwa Provisionen beim Verkauf von
Geldanlagen, wie beispielsweise von Fondsanteilen oder
Altersvorsorgeprodukten. Während Verbraucherschützer sich für ein
allgemeines Provisionsverbot stark machen, regt sich in der
Finanzbranche Widerstand. Ein Entwurf der neuen Strategie, der der
Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sieht lediglich ein Verbot bei
bestimmten Käufen ohne Beratung vor.

Bei Verkäufen auf Provision erhalten etwa Versicherungsvertreter
prozentual Geld von den Versicherungen und Banken für die Vermittlung
von Finanzprodukten. Je teurer das Produkt, desto mehr Provision
bekommt in der Regel der Vertreter. Verbraucherschützer sehen dadurch
die Gefahr von Interessenskonflikten.