EU baut zentrale Datenbank für Firmen-Finanzinformationen auf

23.05.2023 18:33

Brüssel (dpa) - Informationen über die Finanzen und die
Nachhaltigkeit von Unternehmen in der EU sollen in einigen Jahren
über eine zentrale Datenbank abgerufen werden können. Die Verhandler
der EU-Länder und des Europäischen Parlaments verständigten sich am
Dienstag in Brüssel darauf, die EU-weite Informationsplattform
«European Single Access Point» (ESAP) zu schaffen, wie aus einer
Mitteilung der Länder hervorgeht.

Ein kostenloser, benutzerfreundlicher, zentraler und digitaler Zugang
zu Finanz- und Nachhaltigkeitsinformationen, die von europäischen
Unternehmen veröffentlicht werden, werde den Entscheidungsprozess für
ein breites Spektrum von Investoren erleichtern, hieß es. Dies soll
auch zur Verwirklichung der Ziele der Kapitalmarktunion beitragen.
Bei der Kapitalmarktunion geht es darum, bürokratische Hürden
zwischen den Staaten der EU abzubauen, um Unternehmen etwa mehr
Möglichkeiten zu geben, sich Geld zu beschaffen.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der christdemokratischen
EVP-Fraktion im EU-Parlament, Markus Ferber, sagte, der Zugang zu
relevanten Unternehmensinvestitionen sei für viele Anleger immer noch
ein Stolperstein - gerade bei grenzüberschreitenden
Anlageentscheidungen. Das zentrale Zugangsportal erleichtere Anlegern
die Informationssuche und mache Investitionen in europäische
Unternehmen attraktiver. «Insbesondere kleinere Unternehmen werden
durch das neue Portal an Sichtbarkeit gewinnen», sagte der
CSU-Abgeordnete.

Die ESAP-Plattform soll voraussichtlich ab Sommer 2027 verfügbar sein
und nicht mit zusätzlichen Informationspflichten für Unternehmen
verbunden sein. Die Einigung ist vorläufig, sie muss noch vom Rat der
Mitgliedstaaten und vom Parlament bestätigt werden.