Lagarde: EZB entschlossen im Kampf gegen hohe Inflation

24.05.2023 11:42

Frankfurt/Main (dpa) - EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat zum
25-jährigen Bestehen der Notenbank die Entschlossenheit der
Euro-Währungshüter im Kampf gegen die hohe Teuerung betont. «Nach
Jahren zu niedriger Inflation ist sie nun zu hoch und dürfte zu lange
zu hoch bleiben», schreibt Lagarde in einem Beitrag, der nach Angaben
der Europäischen Zentralbank am Mittwoch in Zeitungen aller 20
Euroländer veröffentlicht wurde. «Aber wir werden die Inflation zu
unserem Ziel von mittelfristig zwei Prozent zurückführen. Aus diesem
Grund haben wir die Zinssätze in Rekordzeit erhöht, werden sie auf
ein ausreichend restriktives Niveau anheben und dort so lange wie
notwendig belassen.»

Nach Jahren mit Null- und Negativzinsen hat die EZB angesichts der
hartnäckig hohen Teuerung die Zinsen in einer beispiellosen Serie
seit Juli 2022 siebenmal in Folge angehoben. Der Leitzins, zu dem
sich Geschäftsbanken frisches Zentralbankgeld besorgen können, liegt
mittlerweile bei 3,75 Prozent. Parken Banken Geld bei der EZB,
erhalten sie dafür 3,25 Prozent Zinsen.

Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen
Teuerungsraten entgegenwirken kann. So will die EZB ihr oberstes Ziel
erreichen: Preisstabilität bei einer Inflationsrate von mittelfristig
zwei Prozent.

Am Mittwochabend wird mit einem Festakt in den Räumen der EZB in
Frankfurt an die Gründung der gemeinsamen Notenbank erinnert. Die EZB
nahm am 1. Juni 1998 ihre Arbeit auf. Am 1. Januar 1999 begann für 11
der damals 15 EU-Mitgliedstaaten das Euro-Zeitalter. Heute ist die
Gemeinschaftswährung für mehr als 346 Millionen Menschen in 20
Staaten offizielles Zahlungsmittel.