Protest gegen Handelsabkommen: Aktivisten stören EU-Ministertreffen

25.05.2023 15:04

Brüssel (dpa) - Umweltaktivistinnen und -aktivisten sind aus Protest
gegen ein Handelsabkommen mit südamerikanischen Staaten auf das
Gebäude des EU-Ministerrats geklettert. Sie brachten dort am
Donnerstag Banner mit der Aufschrift «Stop EU-Mercosur» an, wie ein
dpa-Reporter vor Ort beobachtete. Mit der Aktion störten sie auch ein
Treffen der EU-Handelsminister, das zeitgleich stattfand. Bei diesem
standen auch Gespräche über das umstrittene Abkommen auf der Agenda.

Hinter dem Protest steht die Organisation Greenpeace. Die
Umweltschützer teilten auf Twitter mit: «Dieses Abkommen ist eine
Katastrophe für die Natur, die Bauern und die Menschenrechte.»

Konkret geht es um das Mercosur-Handelsabkommen. Die EU verhandelt
mit dem Mercosur - zu dem Brasilien, Argentinien, Paraguay und
Uruguay gehören - schon seit 1999 über ein Abkommen. Es hakt aber
noch, vor allem beim Schutz des Amazonaswaldes. Von diesem wurden -
vor allem für die Landwirtschaft - bereits große Teile abgeholzt.

Nachdem die Aktivistinnen und Aktivisten die Banner angebracht
hatten, sprühten weitere Mitglieder der Organisation Wasser aus
einem Tankwagen in Richtung des Ministertreffens. Damit wollten sie
das Treffen symbolisch mit Pestiziden einnebeln, da die Organisation
befürchtet, dass der Einsatz der Agrar-Chemikalien durch das
Handelsabkommen steigt. Auf einem Banner forderten sie von
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne): «Stoppen Sie
den Giftvertrag EU-Mercosur».