Brandenburg will Kinderarmut mit EU-Geld stärker bekämpfen

25.05.2023 11:56

Potsdam (dpa/bb) - Kinder und Familien in Armut sollen mit 15
Millionen Euro aus einem EU-Fördertopf über verschiedene Projekte
stärker unterstützt werden. Das Programm zur sozialen Integration von
armutsbedrohten Kindern und ihren Familien mit dem Titel «Stark vor
Ort» laufe bis Ende 2028, teilte das Sozialministerium am Donnerstag
mit.

Dabei geht es zum Beispiel um Projekte in Kreisen oder Städten zu
sozialen Problemen von Kindern und ihren Familien, die durch die
Corona-Pandemie entstanden oder verschlimmert wurden. Die Integration
geflüchteter Kinder kann dabei besonders in den Fokus rücken.
Außerdem soll der Aufbau von Unterstützung vor Ort gefördert werden.


Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) verwies darauf, dass 17,2
Prozent aller Kinder in Brandenburg nach einer Studie der
Bertelsmann-Stiftung armutsgefährdet sind. «Auch wenn Brandenburg
damit im Bundesvergleich noch relativ gut dasteht, ist diese Quote
dennoch viel zu hoch. Kinderarmut darf nicht geduldet werden», sagte
Nonnemacher. Kinder und Jugendliche gelten als armutsgefährdet, wenn
sie in Haushalten leben, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des
mittleren Einkommens aller Haushalte beträgt.