EZB: Schaden durch Betrug mit Bezahlkarten auf Rekordtief

26.05.2023 12:19

Frankfurt/Main (dpa) - Der betrügerische Einsatz von Bezahlkarten im
Euroraum ist nach Erkenntnissen der Europäischen Zentralbank (EZB)
auf ein Rekordtief gesunken. Im Jahr 2021 habe sich der Gesamtwert
der betrügerischen Transaktionen mit Karten, die im einheitlichen
Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) ausgegeben wurden, auf 1,53
Milliarden Euro verringert, teilte die EZB am Freitag in Frankfurt
mit. Im Bericht für das Jahr 2019 waren es noch 1,87 Milliarden Euro.
Verglichen mit dem Jahr 2020 sank der Wert solcher betrügerischer
Geschäfte den Angaben zufolge um 11,2 Prozent.

Gemessen an der Gesamtzahl der Transaktionen gingen 2021 demnach im
Durchschnitt 2,8 Cent von 100 Euro, die mit Kredit- und Debitkarten
ausgegeben wurden, durch Betrug verloren. Dies ist nach Angaben der
Notenbank der niedrigste Betrugsanteil seit Beginn der Erhebung
dieser Daten 2008.

Erfolgreich sind Kriminelle den Angaben zufolge, wenn ausgespähte
Kartendaten bei Online- oder Telefonzahlungen genutzt werden. Immer
wieder werden auch auf Basis solcher Daten hergestellte
Kartendubletten zum Einkaufen genutzt.

Nach Einschätzung der Euro-Währungshüter hat die Einführung der
sogenannten starken Kundenauthentifizierung die Nutzung von
Bezahlkarten noch sicherer gemacht. Bei diesem Verfahren müssen
Kunden auf mehreren Wegen nachweisen, dass sie der rechtmäßige
Besitzer einer Bezahlkarte sind - zum Beispiel, indem eine Bezahlung
in einem Online-Shop zusätzlich zur Eingabe der Kartendaten über eine
zuvor auf dem eigenen Smartphone installierte App der jeweiligen Bank
freigegeben wird.