Proteste in Bulgarien gegen neue Importe ukrainischen Getreides

18.09.2023 12:42

Sofia (dpa) - In Bulgarien haben Landwirte mit Blockaden gegen die
Aufhebung des Importstopps für Getreide aus der Ukraine protestiert.
Im ganzen Land sperrten die Demonstranten am Montag Fernstraßen und
Zufahrtsstraßen zu Grenzpunkten nach Rumänien und Griechenland
vorübergehend, wie Fernsehberichte zeigten. Die Vertreter
Agrarsektors in dem südöstlichen EU-Land protestierten damit gegen
die am vergangenen Freitag in Kraft getretene Aufhebung eines
fünfmonatigen Importstopps für ukrainisches Getreide. Die war von der
pro-westlichen Regierungsmehrheit im Parlament in Sofia beschlossen
worden. Die Landwirte fürchten die Konkurrenz günstiger Importe.

Die Landwirte drohten, mit ihren Agrarmaschinen am Dienstag in die
Hauptstadt Sofia einzumarschieren, um ihren Protest auch dort
fortzusetzen. Sie fordern, dass Bulgarien - ähnlich wie Polen, Ungarn
und die Slowakei - die Einfuhr aus der Ukraine von Weizen,
Sonnenblumenkernen, Mais und Raps weiter stoppen soll. Zudem fordern
sie einen Importstopp auch für Speiseöl, Obst und Gemüse, Milch- und

Milchprodukte, Fleisch, Vieh und Honig aus der Ukraine.
Ministerpräsident Nikolaj Denkow sagte jedoch am Sonntag mit Blick
auf die Proteste, er werde «mit Terroristen nicht verhandeln».