EU-Kommission verbietet Booking Kauf von Konkurrent eTraveli

25.09.2023 15:33

Brüssel (dpa) - Das Buchungsportal Booking darf den Wettbewerber
eTraveli nicht wie geplant übernehmen. Die Übernahme würde die
beherrschende Stellung von Booking auf dem Markt der
Online-Reisebüros stärken, sagte der für Wettbewerb zuständige
EU-Kommissar Didier Reynders am Montag in Brüssel. Das könnte
möglicherweise zu höheren Preisen für Verbraucherinnen und
Verbraucher führen.

«Booking hat keine ausreichenden Abhilfemaßnahmen angeboten, um diese
Bedenken auszuräumen», hieß es in der Mitteilung. Reynders sagte, es

sei das erste Mal, dass die Kommission dieses Jahr eine Übernahme
verboten habe.

Booking ist demnach das dominierende Hotelportal im
Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Zum EWR gehören neben
den EU-Staaten auch Norwegen, Lichtenstein und Island. «Das
Unternehmen ist in den letzten zehn Jahren stetig gewachsen und hat
einen Marktanteil von über 60 Prozent erreicht», so die Kommission.
Das schwedische Unternehmen eTraveli betreibt über seine Marken wie
GotoGate und My Trip Websites, über die Flüge gebucht werden können
.

Im Mittelpunkt des Geschäftsmodells von Booking stehe zwar die
Online-Vermittlung von Hotelzimmern, so die Kommission. Die
Flugvermittlung könnte nach Einschätzung der Behörde aber dazu
führen, dass die Marktmacht des Unternehmens auch bei der
Hotelvermittlung noch einmal größer wird. «Booking hätte von der
Trägheit der Kunden profitieren können», hieß es wörtlich.

Booking kündigte Widerspruch an. Das Unternehmen sei davon überzeugt,
dass die Kommission mit ihrer Einschätzung falsch liege, hieß es in
der Stellungnahme - mit Verweis darauf, dass die britischen Behörden
der Übernahme zugestimmt haben. Booking argumentiert, dass die
Übernahme den Verbrauchern Vorteile bringen würde.

Wettbewerbskommissar Reynders betonte, die Entscheidung sei
wohlüberlegt. «Wenn wir nicht zuversichtlich sind, treffen wir keine
Entscheidung.»