Von Sportplatz bis Kosmetik: Mikroplastik in EU künftig verboten

25.09.2023 15:04

Brüssel (dpa) - Der Verkauf von Mikroplastik in verschiedensten
Bereichen wird in der Europäischen Union schrittweise verboten. Durch
neue Regeln der EU-Kommission wird in Zukunft der Verkauf von
Mikroplastik als solchem untersagt, ebenso von Produkten, denen
Mikroplastik zugesetzt wurde und die dieses bei der Verwendung
freisetzen. Das geht aus einer Mitteilung der Brüsseler Behörde vom
Montag hervor. Das Verbot betrifft demnach beispielsweise
Granulatmaterial auf Sportanlagen, Kosmetika wie Peelings oder
Glitter, ebenso Spielzeug und Pflanzenschutzmittel.

Die Maßnahmen sollen nach und nach umgesetzt werden: Das Verbot von
etwa Mikroperlen und losem Glitter soll bereits in 20 Tagen gelten,
in anderen Fällen soll das Verkaufsverbot erst in den kommenden
Jahren in Kraft treten.

Mit dem Begriff Mikroplastik werden schwer abbaubare, synthetische
Polymere mit Größe von weniger als fünf Millimetern bezeichnet. Die
Partikel reichern sich in Tieren, einschließlich Fischen und
Schalentieren, an und können daher auch in Lebensmittel gelangen. Die
neuen Vorschriften sollen die Freisetzung von etwa einer halben
Million Tonnen Mikroplastik in die Umwelt verhindern.

Das Granulat auf Kunstrasenplätzen und anderen Sportanlagen ist laut
Kommission die größte Quelle für die Freisetzung von zugesetztem
Mikroplastik, und damit en Umweltproblem. Das Mikroplastik-Verbot
soll daher hier nach acht Jahren in Kraft treten - «um den Besitzern
und Betreibern von Sportplätzen die Zeit zu geben, auf Alternativen
umzusteigen».

Produkte, die an Industriestandorten verwendet werden oder bei der
Verwendung kein Mikroplastik freisetzen, sind den Angaben nach vom
Verkaufsverbot ausgenommen. Ihre Hersteller müssten jedoch
Anweisungen zur Verwendung und Entsorgung des Produkts geben, um
Freisetzungen von Mikroplastik zu vermeiden. Auch für Arzneien sowie
Lebens- und Futtermittel gibt es bestimme Ausnahmen.