Euro fällt erstmals seit März unter 1,06 US-Dollar

25.09.2023 16:43

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist am Montag unter 1,06 US-Dollar
gefallen. Bis zum Nachmittag sank die Gemeinschaftswährung bis auf
1,0579 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit März. Am Morgen
hatte der Euro noch zeitweise 1,0657 Dollar gekostet. Die Europäische
Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0633 (Freitag: 1,0647)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9404 (0,9392) Euro.

Konjunktursorgen belasteten den Euro. Zum Wochenstart trübte sich das
Ifo-Geschäftsklima - Deutschlands wichtigstes Wirtschaftsbarometer -
zum fünften Mal in Folge ein, wenn auch nur leicht. «Die deutsche
Wirtschaft tritt auf der Stelle», kommentierte Ifo-Präsident Clemens
Fuest die Unternehmensumfrage.

Bankvolkswirte bleiben skeptisch mit Blick auf die weitere
Konjunkturentwicklung: «Die aktuelle Misere der deutschen Wirtschaft
hält an», sagte Jörg Zeuner, Chefökonom der Fondsgesellschaft Union

Investment. «Unserer Ansicht nach wird die Wirtschaftsleistung in
Deutschland bis zum Jahresende weiter schrumpfen.» Im Winterhalbjahr
war sie bereits rückläufig gewesen, im Frühjahr hatte sie stagniert.


Belastet wurde der Eurokurs auch durch den stärkeren Dollar. Die
US-Währung erhielt Auftrieb durch die trübe Stimmung an den
Aktienmärkten. Der Dollar gilt als eine Art Reservewährung, die im
Falle schlechter Marktstimmung häufig verstärkt nachgefragt wird.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,86965 (0,86795) britische Pfund, 158,08 (157,87)
japanische Yen und 0,9676 (0,9650) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1916 Dollar
gehandelt. Das waren rund 9 Dollar weniger als am Vortag.