Rechnungshof: Förderung für Winzer in der EU hilft Umwelt kaum
25.09.2023 17:03
Europäischer Wein erfreut sich auch außerhalb der EU großer
Beliebtheit. Der Europäische Rechnungshof kritisiert aber die
EU-Förderpolitik.
Brüssel (dpa) - Die millionenschwere EU-Förderung für
klimafreundlicheren Weinanbau nützt der Umwelt nach Ansicht des
EU-Rechnungshofs nur wenig. Die Fördergelder der EU-Agrarpolitik
würden nicht gezielt zur Verringerung umwelt- und klimaschädlicher
Auswirkungen eingesetzt, hieß es in einem am Montag veröffentlichten
Bericht. «Die Prüfer bemängeln, dass die Weinpolitik der EU trotz der
hohen Fördergelder nur wenig für die Umwelt getan habe», heißt es i
n
der Mitteilung.
Eine Prüfung der EU-Staaten Tschechien, Griechenland, Spanien,
Frankreich und Italien ergab demnach, dass die Einbindung der
EU-Umweltziele bislang nicht verpflichtend vorgeschrieben war.
Winzer in der EU werden laut Rechnungshof jährlich mit rund 500
Millionen Euro unterstützt, um ihre Rebflächen umzustrukturieren.
Dabei soll beispielsweise geregelt werden, wer welche Sorten und wie
viel anbaut, um Überproduktion zu vermeiden und wettbewerbsfähiger zu
werden. Winzer können aber auch seit 2016 Ausnahmen genehmigt
bekommen, um zusätzliche Reben anzubauen.
Die Prüfer des Europäischen Rechnungshofs monierten auch, dass die
EU-Länder nur fünf Prozent der für den Weinsektor vorgesehenen Gelder
für Umwelt- und Klimaschutz einsetzen müssten. Das sei «ziemlich
niedrig angesetzt».
Auch die Wettbewerbsfähigkeit habe sich bisher nicht sichtlich
verbessert, hieß es. In den geprüften Ländern würden Projekte
gefördert, ohne dabei Kriterien zur Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit anzuwenden. Eine Bewertung der Maßnahmen gebe es
ebenfalls nicht.