EU-Kommissionschefin von der Leyen wirbt in Tschechien für Green Deal

26.09.2023 11:07

Prag (dpa) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bei
einem Besuch im Industrieland Tschechien für den Green Deal der EU
und eine grüne Transformation der Wirtschaft geworben. Dies schütze
nicht nur den Planeten und die Menschen, sondern stelle auch eine
Chance auf künftigen Wohlstand dar, sagte die deutsche
Spitzenpolitikerin am Dienstag auf einer Konferenz in Prag.

Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala machte aus seiner
Skepsis keinen Hehl. Er sehe enorme Chancen, aber auch Raum für
gewisse Anpassungen. Der Green Deal erfülle vier Jahre nach der
Entstehung seine Ambitionen bezüglich des Umweltschutzes, nicht aber
bezüglich Innovationen und wirtschaftlichen Umbaus. Wenn man den Rest
der Welt nicht von den Klimazielen überzeugen könne, werde das
Investoren von Europa abschrecken.

Von der Leyen betonte, dass die Treibhausgasemissionen in der
Europäischen Union im vorigen Jahr um rund 2,5 Prozent gesunken
seien, die Wirtschaft aber um etwa 3,5 Prozent gewachsen sei. Sie
betonte, ein milliardenschwerer EU-Fonds, mit dem ein gerechterer
Übergang hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft unterstützt werden
soll, könne Tschechien dabei helfen, in Kohleregionen eine
Wasserstoffwirtschaft von Produktion über Lagerung bis hin zum
Transport und industriellen Anwendungen aufzubauen.

Mit dem Green Deal («Grüner Deal») will die EU bis 2050 klimaneutral

werden. Die Strategie umfasst Maßnahmen in verschiedenen Bereichen
wie Energie, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft.