Agrarministerin zu Gesprächen nach Brüssel gereist

27.09.2023 07:30

Hannover/Brüssel (dpa/lni) - Die niedersächsische Agrarministerin
Miriam Staudte will sich in Brüssel für ein einfacheres System der
Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) einsetzen. Am Dienstag wollte sich
Staudte und ihre Delegation Abgeordnete des EU-Parlaments sowie
Vertreter und Vertreterinnen der Europäischen Kommission treffen,
teilte das Landwirtschaftsministerium mit.

Ziel sei es, dass die so genannte erste Säule der GAP im Lauf der
nächsten zwei Förderperioden schrittweise und vollständig in
Zahlungen umgewandelt werden, die konkrete Leistungen im Sinne
gesellschaftlicher Ziele belohnen, hieß es dazu aus dem
Landwirtschaftministerium. Bislang richten sich diese Zahlungen nach
der Fläche. Künftig könnten Zahlungen aber Leistungen zum Natur-,
Klima-, Arten- und Tierschutz honorieren oder für die Pflege der
Kulturlandschaft. Man brauche eine verlässliche Stütze für
ökologische und regionale Erzeugung sowie eine langfristige Stärkung
der ländlichen Räume, sagte Staudte laut Mitteilung.

Die EU-Agrarpolitik sei durch eine nie dagewesene Überfrachtung und
einen riesigen bürokratischen Aufwand für die Landwirte
gekennzeichnet, sagt der Präsident des Landvolks Niedersachsen,
Holger Hennies: «Frau Staudte sollte sich bei der EU-Kommission dafür
einsetzen, dass die EU-Agrarpolitik auf den Prüfstand kommt mit dem
Ziel einer massiven Vereinfachung», forderte er. Die Bauern sollten
für Ernährungssicherheit, Rohstoffversorgung und Umweltleistungen
entlohnt werden - «und nicht für Stunden im Büro und das Erstellen
von Verwendungsnachweisen», sagte Hennies.