EU-Gericht: Millionen-Strafe gegen «Steam»-Betreiber rechtmäßig

27.09.2023 13:18

Luxemburg(dpa) - Im Streit um eine Millionenstrafe hat der Betreiber
der Gaming-Plattform Steam eine Niederlage vor dem EU-Gericht
erlitten. Die Richter wiesen eine Klage des Unternehmens Valve am
Mittwoch in Luxemburg ab und bestätigten, dass Valve und die
Spieleverleger Bandai, Capcom, Focus Home, Koch Media und ZeniMax
gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen haben.

Die EU-Kommission hatte 2021 eine Strafe von 7,8 Millionen Euro
verhängt. Die Brüsseler Behörde warf den Unternehmen illegale
Absprachen vor. Sie sollen Verbraucher daran gehindert haben,
Videospiele auch in anderen EU-Ländern zu nutzen. Aktivierungscodes,
die zum Freischalten von Spielen benötigt werden, haben demnach nur
innerhalb bestimmter Landesgrenzen funktioniert. Seit Dezember 2018
ist ein sogenanntes Geoblocking untersagt, das beim Verkauf etwa von
PC-Spielen auf CDs oder DVDs die Nutzung geografisch beschränkt.

Valve klagte gegen die Strafe - ohne Erfolg. Die Kommission habe
ausreichende Nachweise für die Vereinbarung von Geoblocking
vorgelegt, urteilten die Richter nun. Demnach sollte verhindert
werden, dass Verbraucher oder Vertriebshändler Videospiele womöglich
in anderen Ländern zu niedrigeren Preisen kaufen, was unter anderem
Verluste für die Vertreiber und Verleger bedeutet hätte. Es ging dem
Gericht zufolge also nicht um den Schutz des Urheberrechts, sondern
um die zu erzielenden Gewinnmargen. Gegen die Entscheidung kann noch
vor dem höchsten europäischen Gericht, dem Europäischen Gerichtshof
(EuGH) vorgegangen werden.