EU-Kommission: Für Netzabdeckung in Europa mehr Investitionen nötig

27.09.2023 13:35

Brüssel (dpa) - Für Internetsurfen in Gigabit-Geschwindigkeit in der
gesamten EU werden nach Angaben der Europäischen Kommission
zusätzliche Investitionen von bis zu 200 Milliarden Euro gebraucht.
Das Geld sei auch notwendig für eine Abdeckung mit dem
Mobilfunkstandard 5G in allen besiedelten Gebieten, wie aus einem am
Mittwoch vorgestellten Bericht der Brüsseler Behörde zum Stand der
digitalen Transformation hervorgeht.

Sowohl beim Festnetz als auch beim Mobilfunk sehen die Fachleute noch
Defizite: Derzeit erreichen den Angaben zufolge Glasfasernetze nur 56
Prozent der Haushalte. 81 Prozent der Bevölkerung seien mit 5G
abgedeckt - in ländlichen Gegenden allerdings nur 51 Prozent. 55
Prozent der Haushalte auf dem Land seien immer noch nicht an ein
fortschrittliches Netz angebunden und 9 Prozent gar nicht mit
Festnetz versorgt.

Bis 2030 sollen nach Zielen der Kommission in der EU alle Haushalte
Internet in Gigabitgeschwindigkeit haben können, in besiedelten
Räumen soll eine Netzabdeckung mit 5G gewährleistet sein. Daneben
sollen etwa auch bis Ende des Jahrzehnts alle Bürger wichtige
Behördengänge online erledigen können. Weiterhin sollen dann 20
Millionen Computer-Fachleute in der EU arbeiten, und mindestens 20
Prozent der weltweiten Produktion von Halbleitern sollen hier
angesiedelt sein.

Deutschland verfüge über ein ungenutztes digitales Potenzial, um mehr
zu den Bemühungen zum Erreichen der Ziele beizutragen, so die
Kommission. Die Abdeckung mit Gigabit-Anschlüssen, insbesondere bei
Glasfaser, sei beispielsweise noch unbefriedigend. Erhebliche Lücken
bestünden bei öffentlichen Dienstleistungen.