Euro erholt sich etwas von seinem Vortagstief

28.09.2023 16:33

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat sich am Donnerstag etwas von
seinen jüngsten Verlusten erholt. Am Nachmittag kostete die
europäische Gemeinschaftswährung 1,0549 US-Dollar und damit rund
einen halben Cent mehr als am Vorabend. Am Mittwoch war der Euro mit
1,0488 Dollar auf den tiefsten Stand seit acht Monaten gefallen. Die
Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0539
(Mittwoch: 1,0536) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9488
(0,9491) Euro.

Beobachter sehen in dem Anstieg eine leichte Gegenbewegung nach den
jüngsten Verlusten. Für einen kurzen Ausreißer nach oben sorgten am
frühen Nachmittag die deutschen Verbraucherpreise. Die Jahresrate
sank im September auf 4,5 Prozent und damit auf den tiefsten Stand
seit Beginn des Ukraine-Krieges. Ökonomen machten dafür vor allem
Basiseffekte verantwortlich. Denn im vergangenen Jahr waren im
September Entlastungspakete wie etwa das 9-Euro-Ticket ausgelaufen.

«Das sind gleichzeitig auch gute Nachrichten für die EZB, hält doch
der Abwärtstrend bei der Inflationsentwicklung an», kommentierte
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Schwächt sich die Teuerung
ab, werden weitere Zinsschritte der Währungshüter unwahrscheinlicher.
Die Daten hatten allerdings keinen nachhaltigen Effekt auf den
Eurokurs. Die Verbraucherpreisdaten für die gesamte Eurozone werden
am Freitag veröffentlicht.

Belastet wurde der Euro zuletzt vor allem durch die Aussicht auf
möglicherweise weiter steigende Leitzinsen in den USA. In diese
Richtung hatten sich zuletzt zahlreiche Vertreter der US-Notenbank
Federal Reserve geäußert. Zudem wird regelmäßig auf die Notwendigke
it
verwiesen, dass das Zinsniveau in den Vereinigten Staaten über einen
längeren Zeitraum hoch bleiben müsse, um die Inflation einzudämmen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,86333 (0,86810) britische Pfund, 157,33 (157,20)
japanische Yen und 0,9678 (0,9680) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1875 Dollar
gehandelt. Das war knapp ein Dollar weniger als am Vortag.