Inflation in Eurozone geht deutlich zurück

29.09.2023 11:10

Luxemburg (dpa) - Die Teuerung in der Eurozone hat sich im September
deutlich abgeschwächt. Die Inflationsrate fiel von 5,2 Prozent im
Vormonat auf 4,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in
Luxemburg mitteilte. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang
gerechnet, allerdings im Schnitt eine Rate von 4,5 Prozent erwartet.

Rückläufig war auch die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise

für Energie und Lebensmittel. Sie fiel von 5,3 Prozent im Vormonat
auf 4,5 Prozent. Die Kerninflation bildet nach Meinung vieler
Ökonomen die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend
daher etwas besser dar als die Gesamtrate.

Lebens- und Genussmittel waren zwar immer noch deutlich teurer als
vor einem Jahr, der Preisauftrieb schwächte sich aber von 9,7 auf 8,8
Prozent ab. Die Energiepreise gingen zum Vorjahresmonat weiter
zurück, auf Monatssicht stiegen sie jedoch an. Die Preise von
Industriegütern und Dienstleistungen stiegen schwächer als im August.

Das mittelfristige Inflationsziel der Europäische Zentralbank (EZB)
von zwei Prozent wird nach wie vor klar überschritten. Im vergangenen
Jahr war die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs zeitweise
zweistellig gewesen. Die EZB stemmt sich seit mehr als einem Jahr
gegen die Entwicklung mit kräftigen Zinsanhebungen. Zuletzt hat sie
aber angedeutet, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte.